Zehn Jahre Frohmann, Tag vier
Heute schenken wir – der Verlag – euch, weil wir – ich, die Verlegerin – immer noch zu neujahrsschläfrig für Aktion sind, »Hermeneutik ist heilbar« zum Ausdrucken. Die Datei ist die Vorlage für eine Postkarte, aber wenn ihr bei eurem Drucker zuhause bei Einstellungen DinA4 wählt, könnt ihr ein kleines Poster printen.
Der Spruch, ursprünglich als Tweet geschrieben, hat immer wieder Menschen dazu gebracht, mich zu drängen, ihn zu erklären. Lustigerweise geht es aber genau darum, dass man in sozialen Medien, die zuallererst eine Sphäre des Performativen sind, mit Vorstellungen und Begriffen wie Sinn, Bedeutung, Erklärung gegen eine Wand knallt. »Hermeneutik ist heilbar.« ist eher ein Satz zum Erfahren und Fühlen als zum Begreifen bzw. man versteht und begreift ihn nur, wenn man schon an bestimmten Erfahrungen und Gefühlen partizipiert hat. Deshalb sage ich immer wieder, dass es komplett ausgeschlossen ist, ohne persönliche Berührung sinnvoll über performative Kulturen zu forschen.
Wären sich von Anfang an mehr Menschen darüber bewusst gewesen, dass im Netz symbolische und performative Kultur potenziell unendlich viele verschiedene und teils äußerst komplexe Konstellationen bilden bzw. hätten denen, die es analysiert haben, zugehört, wäre jetzt ganz sicher auf der ganzen Welt ein bisschen weniger die Hölle los.
Hermeneutik ist heilbar, zum Glück und leider.
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Bei allen Downloadgeschenken gilt: Nutzt sie privat, verschenkt sie privat gern weiter, dekoriert auch gern eure Büros und Arbeitsräume damit, aber nutzt sie nicht kommerziell. Ihr wisst schon selbst, wo die Grenzen verlaufen.
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