Digital only, zurück zu den Anfängen
Dieser Text der Verlegerin gilt als alle Verlagsvorschauen und Motivationsschreiben 2022.
In den letzten Jahren hat sich meine Arbeit unangenehm in Richtung Krisenmanagement verschoben. Zum guten Hybriden – go with the flow, Themen schnell aufnehmen, instantan publizieren – gesellte sich ein schlechtes Hybrides dazu – reihenweise out of business gehende Zulieferbetriebe, unterbrochene Lieferketten, eine Schrottlieferung nach der anderen und immer wieder Krankheit, Krankheit, Krankheit: eigene, in der Familie, bei den Verlags-Externen. Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal an einem Projekt so arbeiten konnte, wie ich es mir vorstelle.
Bei Kolleg*innen beobachte ich, dass sie in solchen Phasen manchmal ein Jahr lang pausieren oder einfach abtauchen, das traue ich mich als Einzelunternehmerin aber nicht, erstens, weil ich weiß, wie schnell man das bisschen im Netz erkämpfte Sichtbarkeit wieder verliert, zweitens habe ich Angst, dass ich danach um keinen Preis mehr ins selbstgebaute Indieverlegerinnen-Hamsterrad zurückwill.
Deshalb werde ich eine andere Kurskorrektur versuchen: zurück zu den Anfängen, aber unter Mitnahme des unterwegs Gelernten.
Der angekündigte Roman von Sofie Lichtenstein wird im Herbst veröffentlicht, vorher klappt es nicht, weil auch externe Frohmann-Mitarbeiterinnen den gleichen Dynamiken immer weiter verschobener Termine ausgesetzt sind.






Zurück zu den Anfängen: digital only, kollaborativ, inklusiv. Nach all dem Gehacke, Gestreite und Getrolle im Netz endlich wieder ein gutes digitales Miteinander, es hat mir wirklich gefehlt, und ich weiß, euch auch. Ich war nur viel zu erschöpft vom Krisenmanagement, von der Zeit, vom Leben, um zu bemerken, dass ich die Lösung schon die ganze Zeit über hatte: